Architekturoberfläche

Die Wallfahrtskirche „Zum Gegeißelten Heiland auf der Wies“

Konservierung der Blattmetallauflagen, Polimentblattvergoldung, Strichretusche mit Farbe und Pudergold

Geschichte und Bedeutung

Die Wallfahrtskirche „Zum Gegeißelten Heiland auf der Wies“ wurde von den Brüdern Dominikus und Johann Baptist Zimmermann 1745–1754 erbaut. Seit 1983 zählt Wieskirche als bedeutendes Bauwerk zu den Weltkulturerbestätten und ist in die UNESCO-Liste eingetragen.

Erhaltungszustand / Befundsituation

Die Vergoldung des Deckenbildrahmens im Zentralraum wurde um 1900 mit einer Leimvergoldung, deren Bindemittel sich abgebaut hat, ausgeführt. Die Farbfassung der Brokate war stark reduziert.

Restauratorische Zielstellung

Nach deren Entfernung sollte die Vergoldung mit Blattgold im Duktus der Rokokofassung rekonstruiert werden. Vorgehensweise: Bedeutsam war, dass man den Kreidegrundauftrag entsprechend dem Original imitierte. Deshalb sollte der Untergrund lebendig bleiben und nicht geschliffen werden.

Maßnahmen

Die aufschollenden Fragmente originaler Vergoldung wurden gefestigt. Die krepierte Vergoldung der damals ausführenden Firma wurde abgenommen und ein Untergrund für die Neuvergoldung geschaffen. Um den authentischen Vergoldungscharakter wiederherzustellen, wurde die Farbe des Blattgoldes definiert und das originale Blattgoldmaß entsprechend des Originalbefundes hergestellt. Ebenso musste der farbintensive Polimentfarbton und der Anschussduktus einer Rokokovergoldung übernommen werden.

Auftraggeber

Arge Wies, Leitung Klaus Klarner.

Fachbehörden

Landesamt für Denkmalpflege, Dr. Rainer Schmidt, Werkstattleiter für den Fachbereich Wand Restaurator Jürgen Pursche.