Tafelmalerei

Restaurierung von 13 Tafelmalereien, Kath. Kirche St. Petrus und Paulus, Beuren bei Isny

Konservierung, Reinigung, Retusche

Geschichte und Bedeutung

Die Segmente eines ehemaligen Hochaltars aus Oberdorf wurden 1855 von der Gemeinde Beuren aufgekauft. Dort teilte man die Bestandteile auf zwei Seitenaltäre auf. Besonderes Augenmerk verdienen die 13 Tafelmalereien der Altäre, die Hans Schäufelin um 1517 schuf. Bei dem Künstler handelt es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter der Albrecht Dürer-Werkstatt, weshalb man an Schäufelins Pinselduktus Dürers Einfluss erkennt. Im Jahr 1515 eröffnete Schäufelin in Nördlingen einen eigenen Werkstattbetrieb. Kurz darauf schuf er um 1515/16 den berühmten Christgadener Altar (Bayerische Staatgemäldesammlung Inv. Nr. WAF 922), an dem man einige Parallelen zu dem Werk in Beuren erkennen kann (Publikation von Astrid Mendes in Arbeit).

Erhaltungszustand / Befundsituation

Der Kunstmaler Mauerer, der den Altar von der Oberdorfer Gemeinde für 100 Gulden kaufte, nahm von 1850 bis 1858 umfangreiche Festigungs- und Ergänzungsarbeiten an den Tafeln vor. 1933 wurden die Übermalungen an den Schäufelinaltären wieder abgenommen und die Fehlstellen, so hieß es in den Quellen, mit der ursprünglichen Farbe geschlossen. 1987 kam es erneut zu partiellen Übermalungen an den Hintergründen der Darstellungen. Zudem wurden die Tafeln mit Überzügen versehen, die vermutlich Oberflächenspannungen verursachten. Diese drei Restaurierungen haben das Werk erheblich verändert und Schäden ausgelöst, sodass Schäufelins originale Handschrift nur noch in den Details zu erkennen ist.

Restauratorische Zielstellung

Im Zentrum der Tafelmalereirestaurierung stand die Konservierung gelockerter Malschicht. Diese wurde mit warmen Hausenblasenleim und einem Japanpapierfacing vorgenommen.

Maßnahmen

Im Anschluss an die Konservierung erfolgte eine Reinigung der Malschicht. Die ästhetischen Maßnahmen, wie Retuschen und Schließung der Fehlstellen, beschränkten sich auf nur wenige störende Bereiche, beispielsweise am Gewand der Hl. Barbara und der Hl. Katharina, wo unsachgemäße, nicht farbgetreue Retuschen aus früheren Restaurierungen minimale Korrekturen erforderten.

Auftraggeber

Kath. Kirchengemeinde von Beuren Architekt: Junker + Partner, Dipl.-Ing. Hartmut Junker, Baubetreuung Dipl.-Ing. Ulrich Volkmann.

Fachbehörden

Restaurator Jochen Ansel, Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, Esslingen a. Neckar.